Nach mehreren Heften mit Themenschwerpunkten widmet sich die Ausgabe 1-2022 nun ganz unterschiedlichen Fragen im Bereich des zivilgesellschaftlichen Engagements. Den Auftakt macht Frank Gesemann mit einem Aufsatz über die Voraussetzungen und Wirkungen von Patenschaften – sowohl aus individueller wie aus gesellschaftlicher Perspektive. Vor dem Hintergrund der Corona-Krise stellte sich die Digitalisierung als besondere Herausforderung dar, weil eingespielte Kommunikationsformen kurzfristig umgestellt werden mussten. Umso spannender ist ein Blick auf Schweizer Erfahrungen mit Digitalisierung, den die beiden Autorinnen Carmen Koch und Nadine Klopfenstein geben.
Sarah Wirtherle präsentiert in ihrem Aufsatz Ergebnisse aus dem Bereich der methodisch komplexen Wirkungsanalyse am Beispiel einer qualitativen Interviewstudie und zeigt, wie Erkenntnisse über die Wirkung eines Bildungsprogramms im Engagement gewonnen werden können. In der Rubrik „Debatte und Dialog“ formuliert Andreas Thimmel grundsätzliche Überlegungen zu Freiwilligendiensten zwischen Engagement, Bildung und Organisation. Mit den Herausforderungen für Teilnehmer*innen und Pädagog*innen bei psychischen Erkrankungen im Freiwilligendienst beschäftigt sich der Beitrag von Janna Dreckkötter. Ulrich Lücke bietet eine theoretische Perspektive auf das Thema der Bildungsseminare in den Freiwilligendiensten, und zwar sowohl unter den Bedingungen der Online-Kommunikation als auch in Präsenz. Chris Millora und Matt Baillie Smith schreiben über die Zusammenhänge von Freiwilligendiensten, Solidarität und Entwicklung. Im Interview mit Voluntaris bezieht Thomas Klie Stellung zu einigen zentralen Fragen des Koalitionsvertrags, die sich mit den Themen zivilgesellschaftliches Engagement und Freiwilligendienste beschäftigen. In den „Dokumentationen“ betrachtet Roland Roth kritisch den Deutschen Freiwilligensurvey 2019 und Dirk Hennig schildert die Entstehung der ökologischen und politischen Bildung am Beispiel der FÖJ-Pädagogik. Benjamin Haas und Anna-Maria Schuttkowski thematisieren jeweils entwicklungspolitisches Engagement aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln und Lucas Meijs et al. entwickeln eine Typologie von Freiwilligen im Kontext sich konstant ändernder Rahmenbedingungen. Den Abschluss dieser Ausgabe bilden vier Rezensionen von Büchern zu den Themen:
- Freiwilligendienste in christlichen Einrichtungen (Gerdom et al.)
- Bedingungen für die Entwicklung Bürgerschaftlichen Engagements (Röbke)
- Community-Kapitalismus (van Dyk/Haubner)
- Bürgerschaftliches Engagement und Ehrenamt in der Sozialwirtschaft (Weber).
Das ganze Heft finden Sie in der Nomos eLibrary.